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Gespräch zu APK-Antrag zur Frauenordination des Kollegiums der Superintendenten

Am vergangenen Wochenende fand die Bezirkssynode des Kirchenbezirks Niedersachsen-West der SELK statt, bei der ein geplanter Antrag des Superintendentenkollegiums an den Allgemeinen Pfarrkonvent (APK) zur Frauenordination für intensive Diskussionen sorgte. Der Antrag, der derzeit noch nicht in schriftlicher Form vorliegt, soll dem APK vorgelegt werden und besteht aus drei möglichen Beschlüssen. Die folgenden Informationen wurden uns mündlich mitgeteilt und können deshalb Ungenauigkeiten enthalten: Zunächst soll darüber abgestimmt werden, ob die Frauenordination in der SELK grundsätzlich nicht möglich ist. Falls dieser Antrag angenommen wird, soll Gemeinden, die damit nicht leben können, ein geordneter Austritt aus der Kirche ermöglicht werden. Sollte dieser Antrag abgelehnt werden, folgt im zweiten Schritt die Abstimmung über eine mögliche Änderung der Grundordnung, die es einzelnen Gemeinden erlauben würde, Frauen als Pfarrerinnen zu berufen. Auch hier sollte im Falle einer Annahme ein Austritt für Gemeinden, die mit einem solchem Beschluss nicht leben können, ermöglicht werden. Falls auch dieser Antrag abgelehnt würde, sollte als dritte Option ein 20-jähriges Moratorium beschlossen werden, das während seiner Dauer eine weitere Diskussion zur Frauenordination innerhalb des APK ausschließt.

Beschlüsse des Allgemeinen Pfarrkonvents sind für die Gesamtkirche nur dann bindend, wenn anschließend ein entsprechender Beschluss von der Kirchensynode gefasst wurde.

Die Erarbeitung dieses Antrags war im Kollegium der Superintendenten offenbar unter intensivem Ringen aller Beteiligten zustandegekommen. Auch bei den Synodalen der Bezirkssynode Niedersachsen-West löste er große emotionale Betroffenheit aus.

Am heutigen Mittwoch, 02.04.2025 findet um 18 Uhr ein Zoom-Gespräch zum Austausch über diese Information und den Umgang damit aus. Wer Interesse an der Teilnahme hat, meldet sich bitte bei Solveig Schnaudt per E-Mail.

(ms)
02.04.2025

 

1 Gedanke zu „Gespräch zu APK-Antrag zur Frauenordination des Kollegiums der Superintendenten“

  1. Netter Versuch.
    Mein Problem ist die Vermischung zweier ‚Entscheidungskörper‘: Pfarrer (im Pfarrkonvent) und Gemeinden (möglicherweise vertreten in der Kirchensynode). Ich versuche mal daraus einen Entscheidungsweg zu basteln. Ausgangspunkt: FO ist in der SELK grundsätzlich nicht möglich.
    JA -> geregelter Austritt von Gemeinden (!), die für die FO sind, möglich: wer regelt das? Was machen Pfarrer, die den Weg der eigenen Gemeinde nicht mittragen können/wollen (auf beiden Seiten)?
    NEIN -> Folgefrage nach Änderung der Grundordnung (GO). Äh, wenn die FO grundsätzlich nicht möglich sein soll: was bringt dann eine Frage nach Änderung der GO? Aber angenommen:
    JA -> geregelter Austritt von Gemeinden (!), die gegen die FO sind, möglich: wer regelt das? Was machen Pfarrer, die den Weg der eigenen Gemeinde nicht mittragen können/wollen (auf beiden Seiten)?
    NEIN -> Moratorium, 20 Jahre. Was bringt das? Neue Erkenntnisse nicht, höchstens eine neue Generation von Entscheidungsträgern. (Und weitergehenden Diskussionen in den Gemeinden bzw. unter den Kirch(!)-Gliedern.
    Im Endeffekt sind das keine Ent-Scheidungen, sondern Wege, dem Ganzen von Pfarrerseite zu entgehen, denn letztlich müssen Gemeinden und Kirch(!)-Glieder das bestimmen.
    Kurz:
    Wenn die Eingangsfrage so gestellt wird (FO grundsätzlich nicht möglich) ist es das Gleiche wie zu fragen: ist § 7,2 Grundordnung (‚Dieses Amt kann nur Männern übertragen werden.‘) grundsätzlich richtig? – Zumindest sehe ich in der negativen Fragestellung keinen Fortschritt.
    Ehrlicher wäre immer noch die Frage: wer ist für, wer ist gegen die FO. Das könnte wenigstens unter den Pfarrern als (geheimes?) Stimmungsbild erhoben werden – was Gemeinden darüber denken ist m.E. eine ganz andere Geschichte.
    Wie Pfarrer im Einzelnen mit den möglichen Entscheidungen des Pfarrkonvents umgehen ist eine eigene Sache. Von Seiten der Pfarrer Gemeinden (als Gesamtheit) mit einzubeziehen halte ich für unredlich.

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