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Streikaufruf der katholischen Women’s Ordination Conference

Die Women’s Ordination Conference (WOC) hat für die Fastenzeit 2025 zu einem globalen Streik katholischer Frauen aufgerufen, um auf strukturellen Sexismus in der Kirche hinzuweisen. Unter dem Slogan „Catholic Women Strike” sollen Frauen ihre ehrenamtliche Arbeit, finanzielle Beiträge und Anwesenheit in Gottesdiensten verweigern, um auf die Ungleichheit in der römisch-katholischen Kirche aufmerksam zu machen. Die Women’s Ordination Conference ruft auch dazu auf, finanzielle Beiträge zurückzuhalten und ihre Unterstützung für die Aktion online zu teilen. Ziel ist es, Aufmerksamkeit auf die Forderung nach Gleichberechtigung und Anerkennung aller Geschlechter in der katholischen Kirche zu lenken.

Zur Begründung weist die WOC daraufhin, dass die ausschließlich männlich dominierte Hierarchie die Rolle und Rechte von Frauen systematisch beschränken, indem sie Diskussionen über die Rolle der Frau in der Kirche hinauszögern. Dadurch verlieren viele Frauen die Möglichkeit, ihre Berufung voll auszuüben. Frauen tragen jedoch entscheidend zur Kirche bei, indem sie einen Großteil der Gemeindearbeit übernehmen und oft faktisch als Diakoninnen und Priesterinnen wirken, ohne diesen Titel zu erhalten. Weitere Informationen zur Teilnahme gibt es auf der Website der Aktion: https://www.catholicwomenstrike.org

Die Women’s Ordination Conference (WOC) wurde 1975 in den USA gegründet. Ihr Hauptziel ist die vollständige Gleichstellung von Frauen und nicht-binären Personen in der katholischen Kirche, insbesondere durch die Möglichkeit zur Ordination als Diakoninnen, Priesterinnen und Bischöfinnen. Die WOC setzt sich für Geschlechtergerechtigkeit in allen kirchlichen Ämtern ein und fördert eine Reform, die die patriarchale Strukturen der Kirche aufbricht. Die Organisation engagiert sich durch Kampagnen, öffentliche Aktionen und Bildungsprogramme und zählt weltweit viele Unterstützerinnen: https://www.womensordination.org.

Der amtierende Papst Franziskus hat die Priesterweihe für Frauen wiederholt abgelehnt und betont, dass das Priestertum auf Männer beschränkt bleiben soll. In seinen Äußerungen bezieht er sich häufig auf die kirchliche Tradition und die Entscheidung seiner Vorgänger, insbesondere von Papst Johannes Paul II., der 1994 erklärte, dass die Priesterweihe ausschließlich Männern vorbehalten sei. Franziskus hat jedoch die Rolle von Frauen in der Kirche insgesamt aufgewertet, indem er ihre Beteiligung in Leitungspositionen und Beratungsorganen fördert und sich für eine stärkere Anerkennung ihrer Arbeit in der Kirche einsetzt.

(MS)
03.11.2024

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