Christina Zühlke vom Deutschlandfunk fasst in einem aktuellen Radiobeitrag den Stand der Diskussion um die Zulassung von Frauen zu kirchlichen Weiheämtern zusammen. Hier der Link zum Beitrag.
Unter anderem geht es um folgende Themen: Die Diskussion über die Frauenweihe in der römisch-katholischen Kirche ist eines der am heftigsten umkämpften Themen. Frauen fordern Gleichberechtigung, während Gegner sich auf ein Lehrschreiben von Papst Johannes Paul II. stützen, das eine Frauenweihe kategorisch ausschließt. Darin wird argumentiert, die göttliche Verfassung der Kirche lasse dies nicht zu, und die Kirche habe keine Vollmacht, Frauen zu Priestern zu weihen. Papst Franziskus, trotz seiner betonten Förderung von Frauen in Führungspositionen, hält an dieser Position fest.
In Deutschland unterstützen viele Bischöfe, darunter Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, zumindest die Weihe von Frauen zu Diakoninnen. Dies wäre ein erster Schritt, Frauen mehr Verantwortung in der Kirche zu übertragen. Dennoch gibt es auch hier Gegner wie die Bischöfe Woelki, Oster und Hanke, die auf theologische Argumente wie die männliche Gestalt Jesu und die historisch männlich geprägte Apostelschar verweisen.
Theologin Dorothee Sattler betont hingegen, dass Frauen in der frühen Kirchengeschichte bedeutende Rollen spielten, wie Maria Magdalena, die erste Osterzeugin. Sie argumentiert, dass sich die heutigen Machtstrukturen der Kirche eher auf patriarchale Traditionen als auf theologische Notwendigkeiten stützen. Für sie ist ein Erfolg, dass mittlerweile die Gegner der Frauenweihe ihre Positionen rechtfertigen müssen und nicht mehr umgekehrt.
„Weil auch Frauen Zeuginnen sind für den christlichen Glauben und sie von Gott geschenkte Gaben haben und aus meiner Sicht müssen sich alle vor Gott verantworten, die eben diese hochbegabten und einsatzfreudigen und engagierten Frauen ausschließen von dem, was Gott möchte, nämlich die Verkündigung des christlichen Evangeliums.“ (Dorothee Sattler)
(MS)
17.01.2025
Beitragsbild: Magdalena und der Gärtner. Erstellt von der Redaktion mit Hilfe von Midjourney.
